Großzügige Teller aus Steingut in weichen Havre-Glasuren
Paradis C/O Lantliv
In einer Kalksteinscheune im Südosten Ölands ist für ein Sommerfest gedeckt. Auf einem der langen Tische in der Scheune stehen Stapel mit rustikalen Tellern und Schüsseln aus Steingut in weichen natürlichen Farben.
Sie bilden die Grundlage des ansprechenden rustikalen Steingutservice, das im August 2017 vorgestellt wurde als Ergebnis der Zusammenarbeit von Paradisverkstaden und dem Magazin Lantliv, Paradis C/O Lantliv.
Paradis C/O Lantliv, eine rustikale Serie von Gebrauchsware aus Keramik in 15 Teilen in vier Farben, Hafer, Weiß, Grau und Dunkelgrau, schön miteinander zu kombinieren. Die Serie besteht aus Unterteller, Teller, Pokebowls und vier großen Schalen mit Ausguss zum Zubereiten und Servieren der Speisen und als Tischdeko, ein großer schöner Servierteller, der sich auch gut auf der Anrichte als Brotteller macht, eine Karaffe, ein kleine Minischüssel, zwei kleinere Schalen und Frühstücksteile wie Tasse, Schüssel und Eierbecher.
–Wir wollten eine Kollektion mit einem rustikalen ländlichen Ausdruck schaffen, kombiniert mit einer moderneren, funktionalen Form. Dass wir für Formex Formidable nominiert wurden, zeigt, dass es uns gelungen ist, einen modernen Designklassiker zu schaffen, sagt Anna-Lena Sventelius, Chefredakteurin von Lantliv und Initiatorin der Zusammenarbeit.
Ein geschickter Töpfer gibt die Form mit nur einer einzigen Bewegung vor. Die Serie von Lantliv hat großzügige Formen und auf der Innenseite kann man deutliche Spuren der Hände des Töpfers erkennen. Als Keramiker muss man sich dem Tempo des Materials unterordnen. Der Ton braucht seine Zeit, er muss fertig trocknen dürfen und langsam gebrannt und abgekühlt werden. Das ist ein Prozess, der Können erfordert und langwierig ist. Das meiste wird in der Werkstatt in nahezu 30 Momenten von Hand gefertigt. Verschiedene Serien werden in unterschiedlicher Weise hergestellt, aber das Anfertigen eines größeren Gefäßes kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Auf Öland sind Natur und Landwirtschaft eng miteinander verbunden. Die Erde gibt uns Saat, Rüben, Kulturpflanzen, Kartoffeln, Obstbäume, Beerenbüsche, Raps, Kräuter, Hafer, und auch Ton stammt von der Erde. Speisen in Gefäßen aus Keramik zu servieren, schließt den Kreis. Die Hände nutzen die Erde, bearbeiten den Ton und schließlich auch das Essen. Es ist schön, den Tisch mit verschiedenen Gräsern und Wiesenblumen zu dekorieren.
Für ein Aufdecken im ländlichen Stil verwenden wir Vintage-Besteck, Öllampen oder Kerzenhalter, Glasvasen, rustikale Schneidebretter aus Holz, Handtücher und Tischdecken aus Leinen, Kräuter, Landbrot, Karaffen mit Wein oder Blumensträußen.
Auf den Öländischen Bauernhöfen gibt es häufig eine Scheune aus Kalkstein im Anschluss an das Wohnhaus, die für Feste, als Atelier oder Orangerie genutzt werden kann. Auf Öland feiern wir Ostern im April, die Knospen im Mai, Mittsommer im Juni, Krebse im August und das Erntefest im September.
Das Service Paradis C/O Lantliv erinnert uns an die Mahlzeiten, die in der Landküche oder im Freien im Garten zubereitet und serviert werden, die großen Festessen, bei denen sich Alle, Familie und Freunde versammeln. Früchte und Keramik stammen vom gleichen Platz wie in Italien, Südfrankreich oder einst auch hier. Früher feierte man mit dem, was geerntet wurde, wo wie das immer noch in Südfrankreich der Fall ist.
„Es ist einfach herrlich, in offenen, schönen, großzügigen Gefäßen Speisen anzubieten. Die Gäste rund um den Tisch sollen diese Wärme und Lust spüren" Hannah Paradis
Hier entsteht Spillkum. Wenn die Schale fertig ist, formt der Töpfer die Ausgüsse mit dem Daumen im feuchten Ton.
Alle Schalen / Schüsseln von Paradis C/O Lantliv haben zwei Ausgüsse, ein Formdetail, das beim Ausgießen auch als Stütze und Stopp dient, und als Ablage für das Servierbesteck beim Servieren.
Die Lantliv-Serie wird getaucht, was ihr die typische Linie zwischen Ton und Glasur verleiht. Bei den Glasuren Havre und Grå entstehen beim Brennen lebendige Effekte in der Begegnung von Ton und Glasur. Die Glasur muss ausreichend dick sein, damit sie nicht verläuft oder zu dünn wird. Danach geht es zum zweiten Brennen bis zu 1 250 Grad. Hier erfolgt ein Prozess, Sintern genannt, bei dem die Keramik verglast und damit haltbar und wasserdicht gemacht wird. Die Glasur muss genau die richtige Temperatur erreichen. Verschiedene Glasuren sind unterschiedlich empfindlich. Der Ofensetzer legt ein dreidimensionales Puzzle, bei dem die Glasuren verschiedene Plätze im Ofen haben. Es dauert ungefähr einen halben Tag, bis die Spitzentemperatur erreicht ist und dann ca. 3 Tage über Plateaus und Ausgleichstemperaturen, bis sich die Temperatur wieder abkühlt.
Werkstatt, Boutique und Wohnhaus auf Öland sind von Olof Paradis entworfen und wurden im Laufe der Jahre weiterentwickelt, als sich die Produktion verändert hat und gewachsen ist. Frühere Ofenräume, Dekor und Töpferplätze in den Werkstätten sind nun Ateliers und spannende Boutiqueflächen geworden. 2015 wurde die neue Werkstatt eingeweiht, die das ganze Jahr für Besucher geöffnet ist.
Frühstück in der Küche: Paradis C/O Lantliv in Havre, Tasse mit Henkel, Unterteller, Eierbecher, Kanne 0,5 l, Kanne mit Ausguss 0,3 - 0,5 l, Kännchen mini (Tasse in Ocker glänzend und mundgeblasenes Glas Morgon grå)
Alle Teile des Service werden von Hand gedreht und glasiert bis auf den Speiseteller und Unterteller, die werden in Formen gepresst, damit sie einfach zu stapeln sind. Weiche, runde Silhouetten und Formen. Becher, Schüsseln, Teller & Gefäße, ineinander gestapelt. Ton, Glasur und Hand schaffen zusammen kleine Nuancen an jedem Produkt, gemeinsam ergibt dies eine lebendige und sinnliche Tischdekoration, die zu angenehmer Unterhaltung bei Tisch anregen und weitere Sinne für die Speisen wecken können. Die Linien der Hände nach dem Drehen sind im Ton zu erkennen, dessen rohe Textur auf der Unterseite der Teile hervorlugt. Alle Teile sind für den Alltag gedacht und können in der Spülmaschine gereinigt und im Ofen und in der Mikrowelle aufgewärmt werden, weil sich aus Steingutton gefertigt sind.
„Ich habe lieber weniger Gegenstände in meiner Küche, aber was ich habe, ist vielseitig, robust und schön. Wichtig ist, dass die Alltagsgegenstände ausreichend und ansprechend sind, dann haben sie auch eine lange Lebensdauer" sagt Anna- Lena Sventelius.
Die Farbpalette der Natur macht sich besonders gut bei der Keramik
Alle Teile eignen sich für Spülmaschine und Mikrowelle. Man kann im gleichen Gefäß backen und zubereiten. Die größte Schale / Schüssel hat einen Durchmesser von 40 cm und sieht herrlich aus auf der Kücheninsel, Anrichte oder mitten auf dem Tisch, gefüllt mit Brot, Gemüse der Saison oder mit viel Pasta. Beim Servieren Holzbesteck verwenden für ein natürliches und weiches Gefühl und das Brot in ein schönes Leinentuch wickeln.